Fragen und Antworten (FAQ)

Was ist die Canitz-Gesellschaft genau?

Die Canitzgesellschaft ist heute eine Vortrags- und Tischgesellschaft und ein ehrenamtlicher Verein in Berlin. Sie bietet Studentinnen und Studenten ein unabhängiges und selbstbestimmtes Bildungsforum, in dem Themen aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Gesellschaft erörtert werden.
Die ehemalig aktiven Studenten und Studentinnen unterstützen als Mitglieder der Canitzgesellschaft die jungen Canitzer. In Berlin-Mitte ist in bester Lage eine wunderbare Altbauwohnung im Haus der Koepjohann´schen Stiftung angemietet. Dort wohnt ein Teil der jungen Canitzer während ihres Studiums und dort finden in der Regel auch die Veranstaltungen statt.

Wie unterscheidet sich die Canitzgesellschaft von anderen studentischen Vereinigungen? Ist die Canitz-Gesellschaft eine Verbindung?

Die Canitzgesellschaft wurde 1875 in Leipzig als eine „Tischgesellschaft“ gegründet, wo sich Studenten gemeinsam im „Café Canitz“ zum Mittag- und/oder Abendessen trafen; damals durchaus in Abgrenzung zu bestehenden Verbindungen und Corps; man war nie farbentragend und gefochten wurde nur als sportliche Betätigung. Im Gegensatz zu Verbindungen gab es bei Canitz keine sog. „Mensur“, im Vordergrund stand stets und steht bei Canitz das Gespräch, der Diskurs – vorwiegend unter den jungen Studenten, aber gerne auch den älteren Canitzern.
So sehr sich Canitz seit Bestehen gewandelt hat, so blieb dieser Gründungsaspekt immer zentral.  Wir sind heute im freundlichen Austausch mit anderen studentischen Vortrags- und Tischgesellschaften, wir schätzen uns gegenseitig, aber unterscheiden uns aufgrund von Lage und Geschichte deutlich.

Wer sind die typischen Canitzer und wie divers ist die Gruppe?

Typische junge Canitzer sind Studierende aller Fachrichtungen, manche stoßen früh im Studium zu Canitz, manche erst später. In selteneren Fällen promovieren sie bereits oder machen in Ausnahmefällen eine Lehre im Handwerk. Aber das beschreibt das Spektrum.
Die Diversität wird durch die jeweils Jungen Canitzer:innen bestimmt. Über die Zeit hinweg sind es in der Regel etwa 50-50 Männer/Frauen. Der Rest an Diversität ergibt sich organisch aus dem Handeln der Studenten.     

Welche thematischen Schwerpunkte haben die Vorträge und Diskussionen? Welche Themenvielfalt wird geboten – geht es mehr um Politik, Kultur, Wissenschaft oder eine Mischung?

Die thematischen Schwerpunkte werden jeweils durch die Jungen Canitzerinnen und Canitzer bestimmt und umfassen ein weiteres Spektrum aus gesellschaftspolitischen, politischen, künstlerischen, kulturellen und ästhetischen Themen und Fragestellungen; siehe aktuelle und ehemalige Programme. 

Wie läuft eine Veranstaltung konkret ab und wie oft finden sie statt?

Die typische Vortragsveranstaltung in der Canitzwohnung während des Semesters beginnt nach einer kurzen Vorstellung des Referenten oder der Referentin mit dessen Vortrag, gefolgt oder begleitet durch eine Frage- und Diskussionsrunde. Referent:innen schätzen das eher private Format, weil man offener sprechen kann. Nach der Veranstaltung setzen sich die Gespräche noch in anderer Konstellation bei Käse und Wein fort.  
Andere, seltenere Formate sind gemeinsame Museumsbesuche oder Ausflüge, Essen in kleineren sowie Parties und Feste in größeren Aufstellungen. Einmal im Jahr kommen die Mitglieder und Jungen Canitzer zusammen, in der Regel ebenfalls begleitet von Diskussionsveranstaltungen.

Gibt es Mitgliedsbeiträge oder andere Verpflichtungen?

Die jungen, aktiven, das Semesterprogramm gestaltenden Canitzer (d.h. Canitzer und Canitzerinnen) sind einfach jung, aktiv und gestaltend. Sie „machen“ Canitz im Alltag. Mitglied des Vereins wird eine Junge Canitzerin und ein Junger Canitzer in der Regel erst mit Abschluss der aktiven Phase, wenn er oder sie in den Verein eintritt. Dann werden einkommensabhängig Mitgliedsbeiträge entrichtet. Der Vorstand der Canitzgesellschaft e.V. wird aus dem Kreise der Mitglieder durch die Mitgliederversammlung gewählt, es sind also ehemals aktive Canitzer und Canitzerinnen, die heute in der Regel im Berufsleben stehen. 

Welche Rolle spielt die Geschichte und Tradition der Gesellschaft heute?

Canitz erfindet sich mit jeder Generation neu, bezieht sich dabei auf die, die es vorher gestaltet haben. Die Geschichte (siehe Website) trägt zum Selbstverständnis des Vereins oder der Jungen und Alten Canitzer bei. Traditionen gibt es, inwieweit diese über die Generationen geändert oder gehalten werden, bestimmen die handelnden Personen immer wieder neu.   

Wie stark ist die Gesellschaft in Berlin vernetzt, z. B. mit Universitäten, Politik oder Kulturinstitutionen?

Wir haben keine Datenbank mit Kontakten, die wir nutzen. Canitzer Alt und Jung sind in unterschiedlichen Institutionen verwurzelt. Diejenigen, die Canitz im Alltag gestalten, sprechen die Vertreter dieser Institutionen mit ihrem Anliegen (z.B. Einladung zu einem Vortrag bei Canitz) an und erzählen die Geschichte von Canitz. In der Regel wird das Format Canitz geschätzt. 

Welche Möglichkeiten habe ich als Canitzer, eigene Themen oder Vorträge einzubringen?

Die Jungen Canitzer bestimmen als Gruppe von in der Regel 8-12 Studierenden die Art, Taktung und Gestaltung der Veranstaltungen. Mit jedem Semester, mit jeder Canitzergeneration bestimmt sich wieder neu, wer sich wie einbringt.